- Varusschlacht
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Varus|schlacht[v-], lateinisch Clades Variana [»Niederlage des Varus«], früher meist Schlacht im Teutoburger Wald, Schlacht zwischen Germanen und Römern im September (?) 9 n. Chr., in der Arminius, verdeutscht fälschlich Hermann (danach auch Hermannsschlacht) an der Spitze eines Bundes von Cheruskern und Nachbarstämmen die 17., 18. und 19. Legion samt Hilfstruppen unter P. Quinctilius (Quintilius) Varus vernichtete. Die sehr lange römische Truppenkolonne wurde auf dem Marsch von der Weser zum Rhein in den Hinterhalt gelockt und in dreitägigem Kampf völlig aufgerieben. Die Römer gaben in der Folge ihre rechtsrheinische Offensive auf. Den Schauplatz der Varusschlacht, von Tacitus (Annalen 1, 60) als »Teutoburgiensis saltus« überliefert, suchte man seit dem 16. Jahrhundert im Osning (später Teutoburger Wald genannt), aber auch an anderen Stellen im näheren und weiteren Umkreis desselben (insgesamt etwa 700 Lokalisierungsversuche). Archäologische Untersuchungen bei Kalkriese (Gemeinde Bramsche) seit 1987 (systematische Grabungen seit 1989) haben auf einem mehr als 4 km langen Areal zahlreiche römische Gold- und Silbermünzen sowie vielfältige Ausrüstungsgegenstände und Trachtbestandteile römischer Legionssoldaten (u. a. Schwerter, Helme, Panzer, Pferdegeschirr, Fibeln, medizinische Instrumente, Alltagsgeräte) freigelegt, die zweifellos als Zeugnisse kriegerischer römisch-germanischer Auseinandersetzungen der Zeit kurz nach Christi Geburt zu deuten sind. Die topographische Lage als »Hinterhalt« - am Engpass zwischen Wiehengebirge (Kalkrieser Berg) und Großem Moor, flankiert von einer germanischen Rasensodenmauer - sowie die Qualität und Datierung der römischen Funde sprechen dafür, dass bei Kalkriese die Varusschlacht stattfand.Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:Römische Revolution
Universal-Lexikon. 2012.